Selten ergibt sich für Laien die Möglichkeit, Einblick in die verborgenen Details historischer Bauten oder Gegenstände zu bekommen. Im großen Saal der Lichtenburg entdeckt man durch die Sanierungsarbeiten an der Süd-Empore Einzelheiten, die ein Gefühl aus Wundern, Staunen und Bewundern auslösen.
Die Lichtenburg ist ein imposantes Gebäude und kaum einer kann sich eines Ausrufs des Erstaunens enthalten, wenn er den großen Saal das erste Mal betritt. Und doch mutet die Umsetzung der Bauten seltsam simpel an.
Man wundert sich über grob behauene Bretter, die noch immer die Spuren der Bearbeitung zeigen. Da gibt es tausende handgeschmiedete Nägel, eckig. Dünne Drähte hängen daran als Armierung für den Putz, modern und doch vor 270 Jahren per Hand gezogen. In der Wand stecken Holzdübel, deren Funktion man nicht mehr kennt. Und in den alten Balken der Empore trifft man auf Holznägel in Zapflöchern, die unbenutzt scheinen.
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Das Wundern weicht dem Staunen über die handwerklichen Fähigkeiten. Und aus Staunen wird Bewunderung für die Menschen, die mit einfachen Mitteln Bauwerke errichteten, die die Jahrhunderte überdauern.