Die Geschichte des Herrnhaag

Eine Wechselvolle Geschichte

Bereits um 1200 siedelten sich auf dem Haagberg Zisterzienserinnen an, wovon heute noch die Haager Kirche zeugt. Nachdem diese wegen Wasserknappheit ins Tal gezogen waren, entstand auf dem Haagberg erst wieder im 18. Jahrhundert ein neuer Ort: Die pietistische Glaubensgemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine, die 1722 im sächsischen Herrnhut um Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf entstanden war, gründete ab 1738 hier eine neue Siedlung. In 17 Häusern lebten zeitweise bis zu 1000 Personen. Sie führten ein stark gemeinschaftlich religiöses Leben und der junge Ort entwickelte sich wirtschaftlich rasch. Bis 1753 verließ die Herrnhuter Brüdergemeine, unter anderem aus politischen Gründen, Herrnhaag. Von hier aus gründeten sie zahlreiche neue Gemeinden in Europa und Nordamerika. Nach dieser kurzen Blütezeit erlebte Herrnhaag eine wechselvolle Geschichte: Der damalige Graf von Büdingen richtete sich eine Sommerresidenz ein, es wurden verschiedene Versuche unternommen Manufakturen zu gründen, und im 19. Jahrhundert lebten in Herrnhaag religiöse Flüchtlinge, die „Amanas“, die von hier aus nach Nordamerika auswanderten. Nachdem auch der Reichsarbeitsdienst die Räumlichkeiten genutzt hat, wurden Flüchtlinge nach dem Krieg in der Lichtenburg einquartiert.

Zuguterletzt wurde Herrnhaag als Steinbruch für die umliegenden Orte genutzt.

Die Geschichte des Herrnhaag

Eine wechselvolle Geschichte

Bereits um 1200 siedelten sich auf dem Haagberg Zisterzienserinnen an, wovon heute noch die Haager Kirche zeugt. Nachdem diese wegen Wasserknappheit ins Tal gezogen waren, entstand auf dem Haagberg erst wieder im 18. Jahrhundert ein neuer Ort: Die pietistische Glaubensgemeinschaft der Herrnhuter Brüdergemeine, die 1722 im sächsischen Herrnhut um Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf entstanden war, gründete ab 1738 hier eine neue Siedlung. In 17 Häusern lebten zeitweise bis zu 1000 Personen. Sie führten ein stark gemeinschaftlich religiöses Leben und der junge Ort entwickelte sich wirtschaftlich rasch. Bis 1753 verließ die Herrnhuter Brüdergemeine, unter anderem aus politischen Gründen, Herrnhaag. Von hier aus gründeten sie zahlreiche neue Gemeinden in Europa und Nordamerika. Nach dieser kurzen Blütezeit erlebte Herrnhaag eine wechselvolle Geschichte: Der damalige Graf von Büdingen richtete sich eine Sommerresidenz ein, es wurden verschiedene Versuche unternommen Manufakturen zu gründen, und im 19. Jahrhundert lebten in Herrnhaag religiöse Flüchtlinge, die „Amanas“, die von hier aus nach Nordamerika auswanderten. Nachdem auch der Reichsarbeitsdienst die Räumlichkeiten genutzt hat, wurden Flüchtlinge nach dem Krieg in der Lichtenburg einquartiert.

Zuguterletzt wurde Herrnhaag als Steinbruch für die umliegenden Orte genutzt.

Von Herrnhut nach Herrnhaag

Wie alles begann

Als 1738 auf dem Haagberg, fünf Kilometer südlich von Büdingen, mit dem Bau einer Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine begonnen wurde, war dieser Platz bereits geschichtlich geprägt. Über seine Höhe führte eine der alten Handelsstraßen, Hohe oder Reffenstraße genannt, die die Handelszentren Frankfurt/Main mit der Region Leipzig/Erfurt verband. Im 13. Jahrhundert bestand auf der Anhöhe für kurze Zeit einen Zisterzienserinnen-Kloster, an das noch heute die kleine Haager Kirche erinnert. Unverwechselbar wurde der Haagberg jedoch durch die Siedlung der Herrnhuter geprägt, der er bis heute seinen Namen verdankt: Herrnhaag.

Durch eine für die damalige Zeit herausragend tolerante Religionspolitik des Büdinger Grafen war das Büdinger Land zu einer Zufluchtstätte für Glaubensminderheiten geworden. Nach Hugenotten, Waldensern und verschiedenen Gruppen der Inspirierten fanden 1736 die Herrnhuter Brüder hier Aufnahme. Nachkommen der Böhmisch-Mährischen Brüderkirche, die auf der Reformbewegung von Jan Hus (gest. 1415) zurückgeht, hatten als Glaubensflüchtiglinge 1722 auf dem sächsischen Gut des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700 – 1760) eine neue Heimat gefunden. Der neugegründete Ort “Herrnhut” wurde Anziehungspunkt für engagierte Christen unterschiedlicher Herkunft. Nach wenigen Jahren schon war hier eine bruderschaftliche Gemeinschaft entstanden, die “Herrnhuter Brüdergemeine“. Zinzendorf selbst war Bruder geworden und wirkte als Seelsorger und Prediger prägend in der Gemeinde. So traf es die junge Gemeinschaft hart, als Zinzendorf 1736 aus Sachsen ausgewiesen wurde. Im Büdinger Land fand er mit einem Teil der Gemeinde Aufnahme.

Von Herrnhut nach Herrnhaag

wie alles begann

Als 1738 auf dem Haagberg, fünf Kilometer südlich von Büdingen, mit dem Bau einer Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine begonnen wurde, war dieser Platz bereits geschichtlich geprägt. Über seine Höhe führte eine der alten Handelsstraßen, Hohe oder Reffenstraße genannt, die die Handelszentren Frankfurt/Main mit der Region Leipzig/Erfurt verband. Im 13. Jahrhundert bestand auf der Anhöhe für kurze Zeit einen Zisterzienserinnen-Kloster, an das noch heute die kleine Haager Kirche erinnert. Unverwechselbar wurde der Haagberg jedoch durch die Siedlung der Herrnhuter geprägt, der er bis heute seinen Namen verdankt: Herrnhaag.

Durch eine für die damalige Zeit herausragend tolerante Religionspolitik des Büdinger Grafen war das Büdinger Land zu einer Zufluchtstätte für Glaubensminderheiten geworden. Nach Hugenotten, Waldensern und verschiedenen Gruppen der Inspirierten fanden 1736 die Herrnhuter Brüder hier Aufnahme. Nachkommen der Böhmisch-Mährischen Brüderkirche, die auf der Reformbewegung von Jan Hus (gest. 1415) zurückgeht, hatten als Glaubensflüchtiglinge 1722 auf dem sächsischen Gut des Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700 – 1760) eine neue Heimat gefunden. Der neugegründete Ort “Herrnhut” wurde Anziehungspunkt für engagierte Christen unterschiedlicher Herkunft. Nach wenigen Jahren schon war hier eine bruderschaftliche Gemeinschaft entstanden, die “Herrnhuter Brüdergemeine“. Zinzendorf selbst war Bruder geworden und wirkte als Seelsorger und Prediger prägend in der Gemeinde. So traf es die junge Gemeinschaft hart, als Zinzendorf 1736 aus Sachsen ausgewiesen wurde. Im Büdinger Land fand er mit einem Teil der Gemeinde Aufnahme.

die Herrnhuter in Herrnhaag

1738 – 1750

Nur zwölf Jahre hat die Brüdergemeine Herrnhaag bestanden. In diesen Jahren wurde sie zum Zentrum der weltweiten Missionsarbeit der Herrnhuter. Fast 1000 Einwohner zählte der Ort, allein 600 Missionare sind von hier ausgegangen, um in verschiedenen Erdteilen, bei Sklaven und Indianern, unter “Hottentotten und Eskimos” die frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu verkünden und in kleinen Modellgemeinden zu veranschaulichen. Gleichzeitig entstanden auch in Europa neue Brüdergemeine-Siedlungen.

Das Losungsbüchlein von 1739 nennt bereits 37 verschiedene Orte und Regionen in vier Erdteilen, wo Herrnhuter Brüder im Dienst des Evangeliums stehen. In der Abschiedsrede, die Zinzendorf im Herrnhaager Saal der im Aufbruch befindlichen Gemeinde hielt, heißt es: “Es träumte niemand, dass das ganze Werk hier an der Haager Kirche ein Haus Gottes für die ganze Welt werden sollte. Aber der Heiland hat es so gewollt. Wir haben hier in 25 Sprachen zugleich dem Heiland gesungen, mehr als einmal… “

Nach dem Tod von Fürst Ernst Casimir von Ysenburg-Büdingen gewann unter dessen Sohn und dem Regierungsrat Brauer eine eher absolutistische Haltung in der Büdinger Regierung Gewicht, die dem wirtschaftlichen Erfolg und der religiösen Attraktivität der Herrnhaager kritisch ablehnend gegenüber stand. Man forderte von der Herrnhaager Gemeinde nicht nur die Huldigung sondern verlangte von ihnen auch die Abkehr von Zinzendorf. Beides wurde von den Brüdern in ihrer Gemeindeversammlung 1750 abgelehnt. Infolgedessen sollten Sie innerhalb von drei Jahren die Siedlung verlassen – aber schon sehr viel früher vor Ablauf der gesetzten Frist lebten nur noch einige wenige Menschen auf dem Herrnhaag.

die Herrnhuter in Herrnhaag

1738 – 1750

Nur zwölf Jahre hat die Brüdergemeine Herrnhaag bestanden. In diesen Jahren wurde sie zum Zentrum der weltweiten Missionsarbeit der Herrnhuter. Fast 1000 Einwohner zählte der Ort, allein 600 Missionare sind von hier ausgegangen, um in verschiedenen Erdteilen, bei Sklaven und Indianern, unter “Hottentotten und Eskimos” die frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu verkünden und in kleinen Modellgemeinden zu veranschaulichen. Gleichzeitig entstanden auch in Europa neue Brüdergemeine-Siedlungen.

Das Losungsbüchlein von 1739 nennt bereits 37 verschiedene Orte und Regionen in vier Erdteilen, wo Herrnhuter Brüder im Dienst des Evangeliums stehen. In der Abschiedsrede, die Zinzendorf im Herrnhaager Saal der im Aufbruch befindlichen Gemeinde hielt, heißt es: “Es träumte niemand, dass das ganze Werk hier an der Haager Kirche ein Haus Gottes für die ganze Welt werden sollte. Aber der Heiland hat es so gewollt. Wir haben hier in 25 Sprachen zugleich dem Heiland gesungen, mehr als einmal… “

Nach dem Tod von Fürst Ernst Casimir von Ysenburg-Büdingen gewann unter dessen Sohn und dem Regierungsrat Brauer eine eher absolutistische Haltung in der Büdinger Regierung Gewicht, die dem wirtschaftlichen Erfolg und der religiösen Attraktivität der Herrnhaager kritisch ablehnend gegenüber stand. Man forderte von der Herrnhaager Gemeinde nicht nur die Huldigung sondern verlangte von ihnen auch die Abkehr von Zinzendorf. Beides wurde von den Brüdern in ihrer Gemeindeversammlung 1750 abgelehnt. Infolgedessen sollten Sie innerhalb von drei Jahren die Siedlung verlassen – aber schon sehr viel früher vor Ablauf der gesetzten Frist lebten nur noch einige wenige Menschen auf dem Herrnhaag.