Ein ungewohnter Anblick

Die Lichtenburg beeindruckt derzeit in zweierlei Hinsicht durch einen ungewohnten Anblick:
zum einen erstrahlt die Platzseite erstmals seit etlichen Jahren wieder ohne Gerüst. Zum anderen, und das ist wohl das Wichtigste, ist sie wieder verputzt zu erblicken. Es ist zwar nur der Grundputz, der noch mit einem Feinputz überzogen werden muss. Aber auf jeden Fall erhält man bereits einen Eindruck vom späteren bzw. originalen Erscheinungsbild. Wie der Außenputz nach seiner Fertigstellung aussehen wird, kann man bereits seit einigen Jahren an der ersten Hälfte der Ostseite erkennen.

Woher kommen die Veränderungen? Der Abbau des Gerüstes ist den kommenden Bauarbeiten
geschuldet. In diesem Jahr haben wir uns viel vorgenommen, weil wir wieder großzügige
Fördergelder für einen weiteren Bauabschnitt erhalten haben. Dazu gehören die Sicherung und
Ergänzung weiterer historischer Putze im Saal und den Saalnebenräumen. Als erstes sind die beiden Schildwände (Stirnseiten) im Saal dran. Nach Abstimmungen mit den Denkmalbehörden ist der Umgang mit den Putzen und ihrer Farbfassung festgelegt. Dazu gehören Ausbesserungen kleinerer Fehlstellen und Ergänzungen an den Rändern. Auch wie mit den historischen Holzteilen umgegangen wird. Natürlich auch die Dokumentation der Signaturen (Schriften und Schriftfragmente) aus dem letzten Jahrhundert und die anschließende Farbfassung durch eine reversible Lasur.
Damit Restaurator Neus die Arbeiten in luftiger Höhe ausführen kann, braucht es ein Gerüst.

Aus Kostengründen wurde das Gerüst von der Südseite in den Saal umgezogen. Dabei hat uns die Jugendwerkstatt Herrnhaag mit etlichen Jugendlichen unterstützt. Wie man hörte, hat es Spaß gemacht.

Und wir können uns an einem ungewohnten Anblick der Lichtenburg erfreuen.

Kommentare sind geschlossen.