Neuer Schmuck für die Ausstellungsräume

Nun ist es schon eine Zeit her, dass der Echte Hausschwamm aus den vier kleineren Räumen im Erdgeschoß des Grafenhauses vertrieben worden ist. Der Putz musste in den befallenen Teilen neu aufgebracht, der verbliebene historische Putz mit Japanpapier abgedeckt werden. Bei Untersuchungen durch Restaurator Adrian Neus waren verschiedene Farbfassungen festgestellt worden. Nach Abstimmung mit den Denkmalbehörden einigte man sich auf die älteste vorgefundene Farbfassung: die Decken erstrahlen in kreideweiß, die Wände wurden in silbergrau gestrichen. Die Decken werden durch einen anthrazitgrauen Begleitstrich farblich von den Wänden abgesetzt.

In den beiden südlichen Räumen hatte man sich für eine neuere Farbfassung entschieden. Bei den Untersuchungen wurden Reste eines umlaufenden farbigen Ornamentbandes ca. 1 m über dem Fußboden vorgefunden. Darunter befindet sich ein anthrazitgrauer Sockel durch einige Striche vom Ornamentband abgesetzt. Solche Farbfassungen finden sich oft in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Vermutlich stammt sie aus der Zeit, als der Büdinger Graf nach dem Wegzug der Herrnhuter Brüdergemeine Teile des Grafenhauses als Sommerresidenz nutzte.

Dieses Ornamentband mit Rosenblüten, die durch Schattierungen plastisch erscheinen, wurde nun in beiden südlichen Räumen durch Kirchenmaler und Restaurator Adrian Neus und Malermeister Jürgen Krusch fertiggestellt.

Beide setzten der Gestaltung noch ein i-Tüpfelchen auf: In dem unterhalb des Ornamentbandes befindlichen Sockelbereich wurden durch dunklere Striche eine Täfelung imitiert. Die Größe der Quader wurde einer noch vorhandenen Holzvertäfelung aus einer Fensternische im Saal entnommen.

Durch geschickte Farbwahl entsteht ein täuschend echter plastischer Eindruck.

Zugegebenermaßen eine Spielerei, da zwar bei den Untersuchungen dunklere senkrechte Striche gefunden waren, die aber nicht direkt auf diese Art der Gestaltung schließen lassen. Obwohl diese zu ihrer Zeit nicht unüblich war.

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